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3. Wild- und Gewürzkräuter Heilpflanzen, Nähr- & Bitterstoffe, Räuchern

Ringelblume

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Die Ringelblume wirkt heilsam auf den Gartenboden. Die langen Pfahlwurzeln lockern den Boden und die Wurzelausscheidungen vertreiben Nematoden. Nematoden sind kleine, bis zu 1 mm lange Fadenwürmer, die Wurzeln ansaugen und absterben lassen. Deshalb kann sie gut als Mischkultur zwischen gefährdetem Gemüse (Kartoffeln, Möhren) gepflanzt werden. Man nennt sie deshalb auch „Gartendoktor“!
Beste Erntezeit nach einem sonnigen Morgen zwischen 12-14 Uhr, regelmäßiges Pflücken regt die Blüte an. Sobald sich die ersten Blüten zeigen, beginnt die Ernte. Zweimal wöchentlich werden die Blüten mit dem Kelch gepflückt. Beim Pflücken bekommt man vom harzigen Pflanzensaft klebrige Hände. Die Blüten können Sie nun frisch verarbeiten oder trocknen.
Für die Vorratshaltung werden die Blütenköpfchen als Ganzes getrocknet. Die Ringelblumenfarbstoffe sind sehr lichtempfindlich. Schnelles Trocknen unterbindet die Enzymtätigkeit und sorgt somit für eine wunderschöne Farbqualität der Droge. Die getrockneten Blüten nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf und sollten deshalb dunkel und unter Luftabschluss gelagert werden.
Sehr oft werden nur die außen sitzenden Zungen- oder Strahlenblüten für Heilzwecke verwendet. Ich empfehle, den ganzen Blütenkelch zu verwerten, denn dann nutzen wir auch die unscheinbaren Röhrenblüten im Innern des Körbchens, die wesentlich mehr ätherisches Öl enthalten als die äußeren Zungenblüten (fast zehnmal so viel!).
Aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften ist sie eines der besten Heilmittel bei schlecht heilenden oder eiternden Wunden, bei Hautentzündungen, aber auch bei Nagelbettentzündungen, Krampfadern, Sonnenbrand und Brandverletzungen. Weiterhin wird sie aufgrund ihrer fungiziden Wirkung bei Pilzinfektionen der Haut erfolgreich angewendet.
Unentbehrlich geworden ist die heilsame und hautschonende Calendula bei wunden Babypopos und bei entzündeten Brustwarzen stillender Mütter. Die Anwendung mit Ringelblume erfolgt je nach Erfordernissen in Form von Salben, Ölauszügen, Tinkturen oder Tee. All diese Zubereitungen lassen sich leicht selbst herstellen. Am geläufigsten sind Anwendungen mit Ringelblumensalbe und Ringelblumentinktur. Innerlich als Tee eingesetzt, zum Beispiel bei Entzündungen im Magen-Darmbereich oder zur Linderung von Menstruationsbeschwerden. Von dem Teeaufguss werden täglich 2–3 Tassen getrunken. Man benötigt für eine Tasse (200 ml) 2 TL getrocknete oder 4 TL frische Ringelblumenblüten. Die Blüten werden mit heißem Wasser übergossen und 8 Minuten ziehen gelassen. Mit dem Tee kann man auch gurgeln, denn er ist sehr hilfreich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Für Umschläge wird 1 TL Tinktur (5 ml) mit 150 ml Wasser verdünnt und mehrmals täglich 15 Minuten auf die Wunde gelegt. Fetthaltige Ringelblumen-Salben sollten hingegen nur im Bereich der Wundränder eingesetzt werden, da sie die Wunde verschließen und das Abheilen behindern.
Ringelblumentinktur: 40 g frische oder 20 g getrocknete Ringelblumenblüten, 120 ml Alkohol (ca. 40%ig). Ringelblumen zerkleinern und zusammen mit dem Alkohol in einem Mörser oder Mixer zu einem dünnflüssigen Brei verarbeiten. So zerkleinert können die Wirkstoffe vollständig aufgenommen werden. In ein verschließbares Gefäß füllen und 2 Wochen stehen lassen. Durch ein feines Sieb abfiltern. Die Tinktur ist dunkel gelagert mindestens 2–3 Jahre haltbar. Sie eignet sich verdünnt mit abgekochtem Wasser zum Gurgeln und für Wund-Umschläge.
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