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Baumökologie

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Gehölzanatomie





Die vier Wände des CODIT-Modells



Wand 1 (axial)

Die erste Wand wird gebildet, indem normalerweise leitfähiges Gefäßgewebe über und unter der Wunde verstopft wird. Dadurch wird der Pilzbefall des Gewebes und das Eindringen von Luft in vertikaler Richtung verlangsamt.

Die Verstopfung geschieht bei Laubbäumen vor allem durch sogenanntes Verthyllen, d. h. Parenchymzellen (lebende Zellen) bilden Verstülpungen in das leitende Gewebe und verschließt dieses. Anders als bei Laubbäumen sind bei Nadelbäumen die Holzfasern durch Tüpfel miteinander verbunden. Diese können aktiv von den Bäumen geschlossen, abgetötet und anschließend lignifiziert (verholzt) werden. Diese Wand schottet von allen vier am schwächsten ab, sorgt aber dafür, dass der in den Bäumen herrschende Unterdruck trotz eindringender Luft erhalten bleibt. Ohne diesen Unterdruck wäre ein Flüssigkeitstransport im inneren des Baumes nicht möglich.

image.png

Wand 2 (radial nach innen)

Die zweite Wand wird durch die dickwandigen, ligninreichen Zellen des Spätholz-Wachstumsrings zur Stammmitte hin gebildet, wodurch die radiale Ausbreitung des Zerfalls verlangsamt wird. Diese Wand schottet am zweitschwächsten ab.

Wand 3 (tangential)

Die dritte Wand wird von Holzstrahlenzellen gebildet. Genauer von Gruppen dieser Zellen, die horizontal zur Stammachse ausgerichtet sind und diesen in Segmente unterteilt. Diese Gruppen von Zellen sind nicht kontinuierlich und variieren in Länge, Höhe und Dicke und bilden eine labyrinthartige Barriere gegen tangentiale Ausbreitung des Zerfalls. Nach der Verwundung werden auch einige Strahlenzellen chemisch verändert und werden so für einige Mikroorganismen toxisch. Dies ist die stärkste Wand zum Zeitpunkt der Verwundung vor dem Wachstum der vierten Wand und reicht auch häufiger aus um die Ausbreitung eines Befalls langfristig zu verhindern. Der Pilz aber bleibt meist am Leben.

Wand 4 (radial nach außen)

Die vierte Wand wird durch ein neues Wachstum von spezialisiertem Holzgewebe (Wundxylem) auf der Außenseite des Baums erzeugt, wobei zum Zeitpunkt der Infektion vorhandenes Gewebe vom nachfolgenden Wachstum isoliert wird. Dies ist die stärkste Wand und oft die einzige, die die Ausbreitung der Infektion vollständig verhindern kann, indem die Wunde mit neuem Holz geschlossen und der Pilz so abgetötet wird.


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