Rosskastanien haben vielfältige Heilwirkungen, von denen die herausragendste die Wirkung auf das Gefäßsystem ist. Daher eignet sich die Rosskastanie innerlich und äußerlich gegen Krampfadern, Hämorrhoiden, geschwollene Füße und auch gegen Arteriosklerose. Die Kastanie wird geehrt, weil sie seit Jahrhunderten eine wichtige Heilpflanze ist. Die Samen der Rosskastanie helfen vor allem gegen Venenerkrankungen, wie Krampfadern, weil ihre Wirkstoffe die Wände der Venen abdichten. Auch ihre Wirkung gegen Wadenkrämpfe und schwere Beine ist bekannt. Außerdem kann man die Rosskastanie zur Behandlung von Wunden und Geschwüren verwenden.
Innerlich: Soweit vom Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker nicht anders verordnet: 2 bis 3 mal täglich 10 bis 50 Tropfen Tinktur einnehmen.
Äußerlich: als Kompresse, verdünnt als Teilbad, verdünnt zur Waschung, pur auftupfen, in Cremes.
Für fast alle Kastanien-Anwendungen ist es sinnvoll, im Herbst einen kleinen Vorrat anzulegen. Da die Samen leicht schimmeln, solltest du sie gründlich trocknen. Am einfachsten geht das, indem du Rosskastanienpulver herstellst. Das Pulver trocknet viel schneller, benötigt weniger Platz und lässt sich einfach weiterverwenden. Dazu Kastanien vierteln, trocknen, Schale entfernen und zerkleinern.
Tinkturen aus der Blüte des Kastanienbaums wirken ähnlich wie Tinkturen aus den Samen der Kastanie. Sie sind jedoch milder als die stark zusammenziehenden Kastanientinkturen. Außerdem kann man die Blüten im Mai sammeln, wenn man auf die Früchte noch lange warten muss. So sind die Kastanienblüten eine gute Ergänzung zu den dicken Samen. Kastanienblüten-Tinktur kann man auch innerlich anwenden, um den Zustand der Venen zu verbessern. Auch gegen Arteriosklerose kann man Kastanienblüten-Tinktur einnehmen. Außerdem kann man Kastanienblüten-Tinktur gegen Husten einnehmen und gegen rheumatische Schmerzen als Einreibung verwenden.
Speisestärke: Zu Notzeiten wurde die Rosskastanie auch als Nahrungsmittel verwendet. Die Samen enthalten viel Stärke und einen hohen Eiweißanteil, sind aber nicht direkt verzehrbar. Um bekömmlich zu werden, müssen sie ähnlich wie Eicheln zunächst entbittert werden. Dies geschieht, indem die Kastanien geschält über Nacht in Wasser eingeweicht werden. Am nächsten Tag gießt man das Wasser ab und kocht die Kastanien in frischem Wasser auf, welches danach ebenfalls weggegossen wird. Die entbitterten Kastanien kann man nun zu Mehl verarbeiten und wie Speisestärke einsetzen.
Duschgel: Zusammen mit einem Apfel oder einer Quitte sowie Leinsamen lässt sich schnell ein komplett biologisches Duschgel herstellen.
20 Rosskastanien oder getrocknetes Rosskastanienpulver
700 ml Wasser
1 kleingeschnittenen Apfel oder Quitte mit Kernhaus
als Versickungsmittel 3 gestrichene EL Leinsamen oder 2-3 gestrichene EL Samen des Spitzwegerich,
Zur Herstellung benötigst du zwei Kochtöpfe, ein Sieb, ein Geschirrtuch sowie Gefässe zum Abfüllen.
So stellst du das Kastanienshampoo her: Schneide die Kastanien in feine Scheiben oder kleine Stücke und gib sie in einen Kochtopf. Gib alle weiteren optionalen Zutaten hinein, außer den Verdickungsmitteln. Gieße Wasser dazu, bringe es zum Kochen und lass den Inhalt 25 Minuten zugedeckt sanft köcheln. Siebe den Sud über dem Tuch und Sieb in einen weiteren Topf ab und drücke die Kastanien gut aus, nachdem sie etwas abgekühlt sind. Gib dein Verdickungsmittel deiner Wahl in die Flüssigkeit. Verrühre es klumpenfrei und koche es so lange ein, bis eine geleeartige, aber noch flüssige Masse entstanden ist. Gieße es erneut durch ein Sieb. Fertig ist das Shampoo und du kannst es in Flaschen oder Gläser abfüllen.
Waschmittel: 5-8 trockene, saubere Rosskastanien sammeln. Kastanien auf einem Brettchen vierteln. Mit ca. 300 ml Wasser in ein Glas geben und ungefähr acht Stunden stehen lassen, abgießen. Für ganz eilige Fälle gibt es auch die schnelle Methode: Koche die gehackten Kastanien in etwas Wasser auf und lasse das Ganze für ca. 15 Minuten köcheln. So erhältst du frisches Waschmittel ohne langes Warten.
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