Da die Brennnessel nicht nur Heilkraft, sondern auch Nähr- und Vitalstoffe in Kombination mit einer cremig-milden Geschmacksnote schenkt, kann sie ganz hervorragend zu köstlichen Gerichten verwandelt werden. Die Brennnessel gilt im Volksmund auch als Eisenkraut. Ein kurzer Teil der Brennesselpflanze mit ca. 30 cm Länge hat einen Eisengehalt von mehr als das 50-fache als ein Kopfsalat im Vergleich. Neben Eisen enthält sie sechsmal so viel Calcium wie Kuhmilch. Die Brennnessel versorgt ferner mit siebenmal so viel Vitamin C wie Orangen und erreicht die Hälfte der Carotin-Menge von Karotten. Da sie sogar bis zu 9 Prozent Eiweiss liefert, ist sie ein Gemüse, das sich sehr gut als Grundnahrungsmittel eignet. Die Samen der Brennessel weisen eine hohe Protein- und Eisenkonzentration auf. Brennesseln können entweder als Brennesseltee überbrüht und abgeseiht genossen, andererseits noch einmal gekocht werden, damit sich dann wiederum andere Inhaltsstoffe lösen können. Diese haben eine ganz andere Heilwirkung als beim ersten Überbrühen.
Gib der Brennnessel einen Platz im Garten und nutze die Pflanze! Trinke Brennnesseltee, mach frischen Brennnesselsaft und backe aus dem Trester einen Kuchen. Brennnesselgemüse wie Spinat, die Blätter der Brennnessel in der Pfanne mit einer Zwiebel anschwitzen, für wenige Minuten dämpfen, nach Wunsch abschmecken und als Gemüse servieren. Von März bis Juni ist Brennnessel zu ½ in der grünen Siebenkräutersuppe. Bis zur Mitsommernacht, am besten vor der Blüte, alle Jahresvorräte an grüner Brennnessel-Ernte zum Trocknen aufhängen, danach steckt die Pflanze alles in die Samen. Die Brennnessel lässt sich trocknen, in kleinen Sträußen bündeln, im Schatten und bewegter Luft aufhängen, trocknen, rebeln und verpacken. Das grobe Pulver kann zu Tees verarbeitet werden, lässt sich aber auch als Suppengrün oder Smoothie-Zusatz nutzen. Aus der Blüte koche einen Sirup. Wasser, Agavendicksaft und Zitronensaft aufkochen, abkühlen lassen und Brennnesselblüten in die Mischung geben. Sechs Stunden bei Zimmertemperatur und anschließend 24 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Erst durch ein grobes und dann durch ein feines Sieb abseihen. Aufkochen und in desinfizierte Flaschen abfüllen.
Ernte und trockne Brennnesselsamen im Spätsommer. Sie lassen sich wie Chiasamen verarbeiten, schmecken nussig im Müsli oder Kuchen. Bei uns steht die Brennnessel als Dünger und für die Schädlingsbekämpfung hoch im Kurs. Aus ihr wird eine Jauche angesetzt, die über die Beete im Gießwasser 1:10 verteilt wird. Wir tränken unsere Pflanzenkohle mit Brennnesseljauche. In der Volksmedizin wird die Brennnessel zur Entgiftung und Entschlackung im Rahmen von Frühjahrskuren und Diäten sowie bei Müdigkeit und Erschöpfungszuständen empfohlen. Letzteres ist häufig die Folge eines Eisenmangels, der zur Blutarmut (Anämie) führen kann. Gerade den Eisenmangel jedoch kann die eisenhaltige Brennnessel mit Leichtigkeit beheben. Auch soll die Brennnessel die Leber und die Galle positiv beeinflussen, weshalb schon Paracelsus die Pflanze in Form von Brennnesselsaft bei Gelbsucht (Hepatitis) verordnete. Eine Heilpflanze, die Leber und Galle pflegt, kann natürlich auch die Verdauung optimieren sowie bestehende Verdauungsbeschwerden beheben helfen. Selbst die Bauchspeicheldrüse so heisst es – reagiert auf die Brennnessel, was sich in einem ausgeglichenen Blutzuckerspiegel bemerkbar macht. Brennnesseltee als Gesichtswasser lindert darüber hinaus Allergien, die sich über die Haut äussern und verbessert bei Pickeln, Ekzemen und Akne das Hautbild.
Brennessel Samen
Brennnesselsamen können in verschiedenen Gerichten verwendet werden, wie z.B. Müslis, Suppen, Quarkspeisen, Dips und Salatdressings. Man kann sie auch einfach auf ein Butterbrot streuen oder in einen Smoothie mixen, in den Brotteig geben oder als natürliche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Es gibt männliche und weibliche Brennnesselpflanzen, wobei nur an den weiblichen Pflanzen die begehrten “Nüsschen" wachsen. Männliche Brennnesseln bilden Scheinrispen aus, während die Rispen der Weibchen sich unter dem Gewicht der Samen zur Erde neigen. Die reifen Samen müssen mit einem Handschuh abgezogen werden und werden dann durch ein Metallsieb gerührt, um sie von den Rispen, Stielen und Blättern zu trennen. Je nach Reifegrad werden die Samen getrocknet. Ich ernte morgens und lass die abgezogene Samen Blättermischung über den Tag trocknen. Dann lassen sich die Samen am Abend besser durch das Sieb trennen.
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