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Wildes Leben

2. Gartenanbau, Mondphasen, Bodenbedeckung

Wir haben für unseren Garten einen halbschattigen Standort gewählt, wo die Sonne nicht so stark den Boden austrocknen kann, aber genug Licht für die Pflanzen ankommt. Als Schutz gegen Wühlmäuse und Schnecken gibt es eine Einfassung aus Lavendel, Salbei, Thymian und Rosmarin. Auch die Wege wurden gemulcht. Alte Kulturpflanzen wurden gefunden und an- bzw. umgesiedelt. Die Wege sind nach einigen Jahren bewachsen mit Gundermann, Spitzwegerich, Minze, Schafgarbe, Stockrose. Es gibt einen Garten und die umgebende Natur, die wir ebenfalls nutzen. Wir bauen nur Pflanzen an, die sich selbst vermehren können und ernten viele wilde Pflanzen.

2.1 minimale Kultivierungsmethoden

Bei der Gartenarbeit geht es uns um eine möglichst geringe Bodenbearbeitung, die einen Anstieg des Humusgehaltes fördert. Mit Klimagärtnern die Welt retten und gesunde Lebensmittel herstellen. Die Bodenstruktur wird als lebender Organismus betrachtet und soll nicht verletzt werden. Der Boden sollte nicht unbedeckt oder nackig sein.
Dazu gibt es verschiedene Methoden, die wir mischen je nach dem:
Aus der Permakultur
• Boden leicht auflockern mit einer Grabegabel ca. 5 cm anliften
• Giessen!!! Am Besten mit Pflanzentees oder Jauchen
• Viel Pflanzenmaterial grob zerkleinert auf der Fläche verteilen (vor der Blüte)
• Terra Preta Erde 10cm
• Schicht aus Zeitungspapier oder unbedruckter Pappe (Sperrschicht), dabei entgegengesetzt schindelartig verlegen, dass Wasser soll nicht ablaufen sondern reinlaufen
• 20 cm Stroh oder ähnliches Abdeckmaterial
• Gepflanzt wird durch die Sperrschicht in kleinen Löchern
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2. Fukuokas Philosophie einer Nicht-Tun-Landwirtschaft
Mit Hilfe dieser Landwirtschaftsmethode ließe sich – laut der Aussage von Fukuoka – auf vergleichbar wenig Fläche bequem die Versorgung aller Menschen mit ausreichend Nahrung sicherstellen. Diese würde nicht nur satt machen, sondern zugleich als Medizin eine gute Gesundheit bewirken.
Masanabo Fukuoka „Der Grosse Weg hat kein Tor“

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3. No-Dig Methode
Pappe, Umrandung, Terra Preta Erde mit Kompost, pflanzen, giessen

4. Mulchen und Zwischenkulturen
• Falls zu starker Bewuchs Pappschicht Terra Preta Erde auf die Pappe
• oder Terra Preta leicht in die Boden-Oberfläche mit einem Dreizahn einarbeiten oder nur aufstreuen
• 30-40 cm frischen Pferdemist im Spätherbst nach der Ernte aufbringen
• gepflanzt wird durch die Strohschicht in kleinen Mulden, zum säen entferne ich die Strohschicht und bedecke die Saat nur leicht mit Stroh
Kartoffeln brauchen eine dicke Strohschicht, und werden auf den Boden gelegt. Das erleichtert die Ernte und hält den Boden feucht.
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Zusätzlich bauen wir kleine ca. 30 cm hohe Weidenzäune in nördlicher Ausrichtung, als Sonnenfallen und um das Mikroklima für die Pflanzen zu stabilisieren.
Wir sammeln fleißig Schnecken, auch auf dem Kompost damit es nicht zur Eiablage kommt. Erst ab 20m Entfernung versagt der Heimkehrinstinkt und die Schnecken bleiben im Aussetzgebiet. Wir siedeln gezielt Pflanzen gegen Schnecken und Wühlmäuse an. Um besonders gefährdete Pflanzen streuen wir ein Holzasche-Kaffeegrund-Gemisch. Nach ca. 5 Jahren hat sich das Klima im Garten von selbst umgestellt.

2.2 Begleiter & Gefährten

Companions, Begleiter, Gefährten - Pflanzen helfen sich gegenseitig, zeigen die Bodenbeschaffenheit an und verändern sie. Die Inkas haben es sich zunutze gemacht und Mais, Bohnen und Kürbisse zusammen gepflanzt, ohne dass Fruchtfolgewechsel nötig waren. Die sogenannten Milpa- oder Inka-Beete sind auch in unserem Garten sehr effizient. Diese Mischkultur erhöht die Erträge, verbessert das Aroma und wehrt Schädlinge und Krankheiten ab. Die hilfreichen Wirkstoffe können auf verschiedensten Wegen zur Nachbarpflanze gelangen: durch Wurzelausscheidungen, durch Symbioten, über die Luft durch Duftmoleküle aus Blättern und Blüten oder indem sie durch Regen von den Blättern abgewaschen werden und in den Boden gelangen.
Diese wunderschöne Übersicht aus dem Netz möchte ich euch nicht vorenthalten:

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Australische Übersetzungshilfe:
Marigold - Ringelblume
Nasturtium - Kapuzinerkresse
Artemesia - Beifuss, Wermuth, Stabwurz oder Edelraute
Comfrey - Beinwell
Yarrow - Schafgarbe
Wormwood - Wermuth

2.3 Bäume & Sträucher

Bäume bieten Schutz, atmen und leben den Jahreszyklus mit uns. Die Auswahl der Obstbäume wird nach den Befruchtungszeiten und Sorten abgestimmt. Wir haben uns für die Anpflanzung von alten deutschen Sorten entschieden, die wir aus einer Baumschule in Mecklenburg geholt haben. Äpfel: Klarapfel, Grafensteiner, Retina, Berner Rosen, Piros, Roter Boskop, Pia, Wolfstatze, Goldpärmäne, Golden Bell, Cox Orange, Idared Apfel. Birnen: Claps Liebling, Köstliche von Charneux, Gute Luise. Die Kombination von früher, mittlerer und später Sorte erleichtert die Verarbeitung. Kirschen, Pfirsiche sowie viele Holunder, Linde, Kastanien (rote sind nicht so anfällig für die Moniermotte und die Heilwirkung ist grösser), Buche, Ahorn, Weissdorn, Haselnuss und Weide haben wir außerdem gepflanzt. Die Auswahl der Bäume war angelehnt an die alten Sorten im Bauerngarten meiner Grossmutter, in dem ich aufgewachsen bin.
Unser größtes Problem sind die Rehe, die an den Rinden der Bäume knabbern und dabei verheerenden Schaden anrichten. Wir wollten sogar Tigerkacke aus dem Zoo holen und haben uns doch für keinen Schutz entschieden. Was kommt, will bleiben. Schilfmatten um die jungen Stämme gewickelt, waren dann die Rettung. Bäume haben heilende Wirkung. Die jungen Blätter lassen sich in Salaten verarbeiten. Holunder, Lindenblüte, Birke,
Die Rinde der Weide haben wir in Wasser eingelegt und einen Kaltauszug hergestellt. Das Wasser wirkt sich positiv auf das Wurzelwachstum aus, wenn es dem Giesswasser zugesetzt wird, Rosskastanie Venenstärkung & Waschmittel, schmackhafte Blätter: Linde, Haselnuss, Birke.
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Sträucher sind mehrjährig und es bedarf eines Verjüngungsschnittes, damit die Sträucher mehr Früchte an den jungen Trieben, dazu zählen
Schwarze, rote & weisse Johannisbeere
Stachelbeere
rote & weisse Weintrauben

2 jährigige Beeren, nur vertrocknete Zweige entfernen,
sonst wird es ein undurchdringliches Gestrüpp
Brombeere, Himbeere

Kliebensuppe von meiner Oma:
Sauerkirschen entsteinen
Kerne mit Natron abkochen und gut durchtrocknen zur weiteren Verwendung in Kirschkernkissen
mit etwas Saft aufkochen und Kliebenteig zügig mit dem heissen Löffel in die kochende Flüssigkeit abstechen. Löffelweise abstechen und warten bis alle Klieben oben auf schwimmen.
Teig: 1 Ei, Mehl, Wasser, Prise Salz zu zähflüssigem Teig verrühren, Löffel säubern und im kochenden Sud erhitzen, damit der Teig vom Löffel fällt.
alternativ mit Birnen, geschält und geschnipselt

Kerne mit Natron abkochen und gut durchtrocknen und dann in einem Metallsieb zum säubern hin und herreiben - zur weiteren Verwendung in Kirschkernkissen


2.4 Mondphasen

Es gibt 4 Organbereiche der Pflanzen. In Abhängigkeit zum Mond und den Sternenkonstellationen gibt es Blüte-, Blatt-, Frucht-, Wurzeltage sowie Pflanzzeiten gemäß auf- und absteigendem Mond (Höhe der Umlaufbahn über dem Horizont). Man kann sich vielleicht nicht vollständig dran halten, es hilft aber die Arbeit zu strukturieren und seine Aufmerksamkeit den entsprechenden Pflanzen zuzuwenden. Wir haben uns für Maria Thun’s Aussaattage entschieden.
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