Dieses Kapitel beschreibt Kriterien zum Themenfeld Gehen und Rollen bzw. Barrierefreiheit. Die Kriterien beziehen sich auf Aspekte für Fußgänger:innen sowie in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen. Es wird der Bereich von Grundstücksgrenze bis zu Mieteinheit bewertet – hierzu gehören der Freiraum auf dem Grundstück sowie die Erschließungsflächen im Inneren des Gebäudes.
Werden die Mindestanforderungen an die Barrierefreiheit erfüllt?
Beurteilt wird, ob Personen im Rollstuhl die Mieteinheit / das Büro ohne Stufen erreichen können. Relevant für die Sichtprüfung sind die Zonen bis zum Bürozugang. Die Kriterien sind angelehnt an die Mindestanforderungen der DIN EN 18040-1.
Mehrfachauswahl der Optionen.
Die Rampen in den Eingangsbereichen sind gleichwertig zu Treppen und haben eine Steigung von max. 6%
(+5 Pkt.)
Mechanisch selbständig öffnende Eingangstüren und Verkehrswege mit Breiten von mind. 1,5 m
(+5 Pkt.)
Sind die Zugänge im Freiraum ausreichend breit für die Nutzendenströme?
Es wird bewertet, ob die Zugänge zum Gebäude (auf dem Grundstück) ausreichend breit sind. Grundlage für die Beurteilung sind die Mindestbreiten für Gehwege nach FGSV RASt 06. Bei größeren Vorhaben kann die Kapazität der Zugänge auch mit den Qualitätsstufen des FGSV HBS (QSV) beurteilt werden.
Bewertungshinweis: Auswahl einer Option.
unter 1,5m: nicht ausreichend bzw.
weniger als Begegnung von zwei Fußgänger:innen
(0.5 Pkt.)
ca. 2 m: ausreichende Breite für
Begegnung zweier Rollstühle
(1.0 Pkt.)
ca. 1,8m: Begegnung Rollstuhl bzw. blinde Person mit Langstock und Fußgänger:in möglich
(0.8 Pkt.)
mehr als 2m: Mehr als ausreichende Breite für die Begegnung zweier Rollstühle
(1.2 Pkt.)
Ergebnis
1.2
/ 1.2 Pkt.
Anmerkungen
mehr als 2m: Mehr als ausreichende Breite für die Begegnung zweier Rollstühle im Freiraum
Wie gut ist die Gestaltung der Zuwegungen auf Fußgänger:innen bzw. den People Flow ausgerichtet?
Es wird bewertet, welche Rolle die Themen People Flow, die Direktheit der Wegebeziehungen oder das Zufußgehen bei der Adressbildung des Entwurfes spielen. Hoch bewertet werden Zugänge, die mit der Gestaltung die Desire-Lines von Fußgänger:innen aufnehmen oder durch Sichtbezüge eine gute Orientierung ermöglichen. Gering bewertet werden Zugänge, die bspw. nur über einen Pkw-Parkplatz zu erreichen sind oder Umwege produzieren.
Bewertungshinweis: Mehrfachauswahl der Optionen.
Ausrichtung des Einganges auf fußläufige Desire-Line bzw. Wegekette
(+3 Pkt.)
Angsträume: Vermeidung von
Abbiegungen und Engstellen
(+3 Pkt.)
Automatisch öffnende Tür
bzw. keine Tür
(+3 Pkt.)
Wegeleitsystem: Nachvollziehbarkeit
des Weges für Fußgänger:innen
(+3 Pkt.)
Ergebnis
6
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Vermeidung von Abbiegungen und Engstellen in umgebauten Treppenhäusern reduzieren Angsträume; keine Ausrichtung des Areals auf fußläufige Desire-Line bzw. Wegekette
Wird die aktive Mobilität durch die Infrastruktur unterstützt?
Bewertet wird, ob Angebote oder Impulse für aktive Mobilität erfolgen (z.B. die Anordnung von Treppen vor dem Aufzug, spielerische Maßnahmen, Nudges). Fokus ist die besondere Inszenierung des Gehens und / oder des Radfahrens.
Bewertungshinweis: Auswahl einer Option.
Nein, es ist keine Förderung
der aktiven Mobilität ablesbar
(0 Pkt.)
Ja, eine aktive Mobilität wird (oder soll) gezielt unterstützt
(1.0 Pkt.)
Ergebnis
1
/ 1.0 Pkt.
Anmerkungen
Wie gut wird die aktive Mobilität unterstützt?
Bewertet wird, ob das Projekt die Gesundheit u.a. durch Bewegungsangebote fördert.
Bewertungshinweis: Mehrfachauswahl der Optionen.
Architektonisch inszenierte Lage von Treppen u.a. durch Sichtbarkeit, Ein- und Ausblicke, Gestaltung der Wände
(+ 5 Pkt.)
Nudging: Förderung des Gehens im Gebäude u.a. durch Sound-Installationen, Zählstellen
(+5 Pkt.)
Lage von Treppen vor Aufzügen bzw. Rollsteigen und Rolltreppen
(+3 Pkt.)
Wegeleitsystem: Nachvollziehbarkeit
des Weges für Fußgäner:innen
(+3 Pkt.)
Ergebnis
8
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Förderung des Treppensteigens durch Belichtung und neues Stufenmaß; Treppe liegt vor dem Aufzug
A.4
Umfassende Barrierefreiheit
Sind die Belange von allen Menschen mit Einschränkungen / Behinderungen berücksichtigt?
Bewertet wird die gleichwertige Zuwegung für alle Nutzungsgruppen. Bewertungshinweis: Unter gleichwertig verstehen wir, dass keine Umwege entstehen (bspw. ein Eingang für Menschen im Rollstuhl an der Rückseite des Gebäudes).
Bewertungshinweis: Mehrfachauswahl der Optionen; max. 10 Pkt.
Berücksichtigung Gehbeeinträchtigung:
u.a. gleichwertige Zuwegung für Rollstuhlfahrende ohne Umwege
(+5 Pkt.)
Berücksichtigung von Lernbeeinträchtigungen: u.a. leichte Sprache, Verwendung von Piktogrammen
(+4 Pkt.)
Berücksichtigung Sehbeeinträchtigung:
u.a. Blindenleitsysteme, hohe Kontraste
in der Materialität
(+5 Pkt.)
Berücksichtigung von Sprachbarrieren: u.a. mehrsprachige Leitsysteme Verwendung
von Piktogrammen
(+4 Pkt.)
Ergebnis
10
/ 10 Pkt.
Anmerkungen
Berücksichtigung Gehbeeinträchtigung: u.a. gleichwertige Zuwegung für Rollstuhlfahrende ohne Umwege; Berücksichtigung Sehbeeinträchtigung: u.a. Blindenleitsysteme, hohe Kontraste in der Materialität
A.5
Innovation / Bonus
Gibt es für Gehen und Rollen besonders herausragende Maßnahmen?
Bewertet werden besonders innovative Maßnahmen, mit denen die Qualität und Wertschätzung der aktiven Mobilität adressiert werden.
Bewertungshinweis: Mehrfachauswahl der Optionen; max. +10% des Ergebnis im Themenfeld
Innovation mit kleinem Umfang –
u.a. besonderes Wegeleitsystem mit Piktogrammen
(+2.5%)
Innovation im großen Umfang –
u.a. Öffnung von vorhandenen Mauern oder Zäunen, um Fußwege zu verkürzen
(+7.5%)
Innovation im mittleren Umfang –
u.a. Förderung Aufenthaltsqualität u.a. durch architektonische Inszenierung
(+5%)
Innovation in sehr großen Umfang –
u.a. ergänzende Brücken für Fußgänger:innen zur Verkürzung von Wegen
(10 Pkt.)
Ergebnis
0
/ 0.10
Anmerkungen
A. Gehen & Rollen
Zwischenergebnis
Summe der erreichten
Punkte (inkl. Bonus)
35
Pkt. / 42 Pkt.
Ergebnis in
Prozent (inkl. Bonus)
83
%
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