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meine freuden

Oper für Kenner & Nichtkenner

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Es liegt mir etwas am Herzen.
Nämlich wie schwierig es ist, im kulturellen Bereich ein Publikum zu finden, abseits der großen Häuser.
Es gibt eine super kleine Opernbühne in Wien. Vermutlich die kleinste in ganz Europa wenn nicht sogar überhaupt. Eine Bühne, die keine ist, weil ebenerdig mit dem Publikum, ein Konzertflügel, ein paar “Klötze”, die als Bühnenbild dienen, eine sparsame Lichtanlage, 2 kleine “Künstlerräume”, 6 Reihen á 10 Plätzen für die Gäste.
Das ganze unterirdisch - in der Krypta der Peterskirche. Den überdimensionalen Klang der Musik in diesem Gewölbe kann man sich leicht vorstellen.
In diesem Rahmen nun werden von hervorragenden Künstlern Operninszenierungen aufgeführt, die dem Ort angepasst wurden. Konzertant mit Flügelbegleitung, dennoch szenisch wenn auch aufgrund der Gegebenheiten minimalistisch, und auf ein Ensemble von meist 3 bis zu 6 Sängern abgestimmt.
Kein Orchester, kein Chor, keine große Requisite oder Kostüme, dafür genauso wie der Komponist die Noten geschrieben hat. Dieses großartige enge Zusammenspiel von Musik, Gesang und dem jedes Mal aufs neue völlig “gefangenen” Publikum ergibt eine Erlebnis, das es in dieser Art selten bis nie gibt.
Die Sänger, alle studierte Master-Solosänger, nehmen sich die Zeit, die Intentionen des Komponisten zu verstehen und auszuführen. In der Krypta hört man es genauso, wie es die Komponisten auch gehört und oft aufgeführt haben - konzertant im kleinen Rahmen.
An dieser Stelle sei gesagt, nein, ich bin keine Fachfrau was klassischen Gesang angeht, allerdings hat mir Kammersängerin Elena Filipova einmal sinngemäß gesagt: “Vom Fach oder nicht, die Frage ist, ob es dir gefallen hat, und wenn ja, dann hat es gepasst!”. In diesem Sinne schreibe ich hier meine Eindrücke, entsprechend meiner persönlichen Erfahrungen nieder.
Es liegt mir etwas am Herzen.
Nämlich, die Tatsache, dass ich im Sommer 2023 wieder einmal Zeuge wurde, das selbst dieses gerade beschriebene wirklich wunderbare Szenario noch einmal um eine Stufe höher gehoben werden kann und dies leider viel zu wenige Leute miterlebt haben!
und gaben ein Verdi Konzert, meisterhaft begleitet von Maximilian Schamschula. Soweit so gut.
Nur was gestern passierte, das verstehe sogar ich als Laie. Wir wurden in den Bann gerissen von einem Ensemblepaar, das seit 4 Jahren miteinander singt. Sie kennen sich, sie sind beide hervorragende Künstler, beide legen die Latte der Qualität hoch.
Und diese Zusammenarbeit lässt sie zu 100% einander vertrauen. Sie haben es schon lange nicht mehr nötig, sich irgendetwas gegenseitig zu beweisen und so konkurrieren sie nicht um den bessern Platz auf der Bühne. Sie ergeben sich gemeinsam der grandiosen Musik von Verdi und liefern Arien und Duette höchster Meisterklassen Qualität. Immer wieder spreche ich mit Gästen, die tatsächlich vom Fach sind, und auch gestern waren jene ebenso tief beeindruckt.
Die beiden beflügeln sich gegenseitig, fordern sich und geben sich Spielraum, in die Noten schier unglaubliches Gefühl zu legen.
Leute vom Fach können das, was ich hier laienhaft zu beschreiben versuche, sicher besser ausdrücken.
Aber wie wichtig ist das, letztlich zählt die Begeisterung des Publikums, die auch gestern nicht nachließ und tosenden Applaus erzeugte.
Das Programm bestand aus Arien und Duetten aus Un Ballo in Maschera, Don Carlo, Macbeth und Aida. Kenner wissen, kein leichtes Unterfangen - wie gesagt, meisterhaft ausgeführt - leider haben es viel zu wenige erlebt.
Übrigens selbst ich als Laie kann mich zu diesem Satz hinreissen: “Die Zugaben aus La Traviata muten an wie leichte Popversion Kost nach diesem anspruchsvollen Programm davor”.
All dies um zu sagen, als Opernkenner darf man sich das einfach nicht entgehen lassen, und als Laie ebenso wenig.
Es zieht alle in ihren Bann.
Ich jedenfalls freue mich auf alle weiteren Produktionen der Krypta und insbesondere der Zusammenarbeit von Maria Kahry und Sergio Tallo Torres.
An dieser Stelle auch ein Dankeschön an Intendantin Dorothee Stanglmayr, die es durch ihren unermüdlichen Einsatz überhaupt erst möglich macht, dass diese Künstler derartiges darbieten können.
Beflügelnde Kleinkunst - ohne finanzielle Unterstützung, übrigens weil hier Opern ganz traditionell aufgeführt werden und nicht experimentell denn das wird offensichtlich nicht gefördert, wie diese ist eine Bereicherung für alle, die es miterleben dürfen. Um weiter bestehen zu können braucht es ein regelmäßiges Publikum - und da kommst jetzt du liebe LeserIn ins Spiel - komm zur nächsten Aufführung!

Auf der findet man immer das aktuelle Programm. Tickets einfach bei Dorothee unter der angegebenen Telefonnummer direkt reservieren.
Wenn es finanziell ein wenig knapp ist, dann sag ganz einfach du hast auf meiner Webseite darüber gelesen und bekommst eine Regiekarte. 💞

Oper in der Krypta ist jedenfalls immer einen Besuch wert!

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